Heute geht’s, morgen nicht: Eine EnOcean Erfahrung im smarten Bürogebäude
Ich freue mich, heute einen Gastbeitrag von Andrea einleiten zu dürfen. Aus aktuellem Anlass schreibt Sie über ihre persönliche EnOcean Erfahrung. Ich übergebe das Wort an Andrea:
Ich lebe in einem Smart Home – genauer gesagt in dem smarten Heim das hier im Blog und Buch beschrieben ist :-). Ich bin von Nutzen und Technik total überzeugt. Und genieße es sehr. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als wir in ein vermeintlich smartes Bürogebäude zogen. Das ist jetzt ein Jahr her. Was mit smart hier gemeint ist war mir schnell klar. An jeder Ecke befinden sich EnOcean Schalter mit Piezotechnik. Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass DAS nicht smart bedeutet weil man die Schalter ja trotzdem betätigen muss, fand ich die Möglichkeit mir meinen Schalter für die Jalousie einfach direkt in die Nähe des Schreibtisches zu kleben super praktisch. Die Piezotechnik klingt logisch und einleuchtend und nach einer wirklich guten Sache. Auch für all jene, die sich ihr Heim ein wenig aufrüsten wollen ohne die Wände auf zu reißen.
Theorie: gut, Praxis: ?
Und jetzt kommt der Haken: die Schalter funktionieren nicht zuverlässig. In den Anfängen war es noch sehr lustig. Wenn ich aufs Klo gegangen bin gingen bei meinen Chefs die Lichter aus.
Wenn mein Kollege im Serverraum den Lichtschalter betätigt hat fuhr bei einem anderen Kollegen die Jalousie. Lauter so kleine Einstellungssachen die – wenn man sie denn raus gefunden hat – schnell behoben waren. Dafür habe ich eine große Toleranzgrenze. Das sehe ich ein. Nach und nach kamen jedoch die Probleme. Lichter ließen sich abends nicht mehr aus und morgens nicht mehr anschalten.
Der Elektriker kam, machte irgendwas und ging wieder. 2 Tage später wieder das gleiche Spiel. Über Monate hinweg brannte bei uns nachts das Licht, weil es keiner ausbekam oder saßen die Kollegen morgens im dunkeln, weil man das Licht nicht anbekam. Heute Morgen konnte ich meine Jalousie plötzlich nicht mehr fahren, woraufhin 1,5 meiner 2 Bildschirme nicht nutzbar waren. Das ist kein Zustand.
Die Lösung?
Das Ergebnis – und das ist jetzt wirklich traurig: der Elektriker ersetzt alle Schalter durch konventionelle. Die Schalter an meinem Schreibtisch kann ich weiterhin nutzen, wenn sie funktionieren, wenn nicht fliegen sie raus. Ich versteh das nicht – in der Theorie so eine tolle Technik, in der Praxis so ein Reinfall. Schade. Ich kann natürlich nicht sagen woran es liegt. Vielleicht sagt mir jetzt ein EnOcean Experte: alles falsch ausgelegt bei euch oder etwas ähnliches. Das kann ich nur fast nicht glauben – denn das System wurde von einem Unternehmen implementiert das im Bereich der Heimautomation sehr kompetent sein soll.
So jetzt wundert ihr euch mit Sicherheit über die SCHÖNEN Kleber auf dem Lichtschalter. Die Erklärung dafür ist recht einfach. Die Schalter sind überall unterschiedlich belegt so dass wir uns tatsächlich nicht merken können welchen wir betätigen müssen. Kaum zu glauben, da es ja nur 4 Möglichkeiten sind. Das könnte man natürlich standardisieren – macht aber ja keinen Sinn, da es sowieso absehbar ist, dass die Schalter nicht mehr gehen ;-( Auch die Haptik also der Druckpunkt war am Anfang wirklich gewöhnungsbedürftig…aber das ist nur ein Begleitproblem dieser Art von Schalter in Bürogebäuden und wäre sicherlich leicht zu beheben.
Trotz des Ärgers bin ich noch nicht gewillt zu glauben, dass die Technik nicht funktioniert. Da wir bei uns im Hause einen Fenstersensor vergessen haben überlegt Stefan hier einen von EnOcean nach zu rüsten. Das habe ich bisher auf Grund meiner Erfahrung untersagt – wenn ich mich auf die Funktionalität nicht verlassen kann bringt er mir ja nichts. Da Stefan es bisher jedoch immer geschafft hat („geht nicht – gibt’s nicht“) bin ich doch gewillt, die Technik bei uns zu Hause noch ein Mal zu erproben. Ich werde mich melden, wenn das getan ist.
Nachtrag EnOcean Erfahrung (25.03.16)
Meine Jalousie funktioniert wieder! Der Elektriker war da, leider in meiner Abwesenheit, so dass ich nicht mitbekommen habe, was er getan hat. Es war wohl ein Schalter verstellt. So heißt es. Um das zu beheben hat er 2 Minuten gebraucht. Dazu musste er an diesen Schaltaktor in unserem Kabelkanal dran.
Schien ja nichts wildes zu sein. Ich freu mich!
Wenn Sie gerne mehr über EnOcean, die dahinterliegende Technik und das Zusammenspiel mit dem KNX-Bus erfahren möchten, sehen Sie sich das große Heimautomations-Kompendium an. Sie können es versandkostenfrei zum Beispiel bei Amazon erwerben.
Wir planen in unserem EFH auch EnOcean Lichtschalter an den Kinderbetten, weil sich die im Laufe der Zeit sicher ein paar mal verschieben werden. Ich bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen.
Hallo Eros,
Ah das ist eine sehr gute Idee. Ich habe gerade mit einem Freund gesprochen, der sich über die Höhe der Lichtschalter im Kinderzimmer unterhalten hat. So eine flexible Lösung mit EnOcean ist eine gute Idee. Ich geb Bescheid, wenn ich neues weiß, wenn du Hilfe bei der Planung brauchst melde dich bei Stefan, er hilft immer gerne.
Grüße
Andrea
Guten Morgen
Ich teste seit ca einem Jahr Verschiedenste Hausautomatisierungs Systeme in unserer Wohnung, da wir in 1-2 Jahren in ein Smartes Eigenheim ziehen wollen!
Unter anderem lese ich auch das Buch von Stefan Heine, bin garde bei Seite 647.
Unter den Systemen, welche ich zur Zeit teste, sind auch 4 EnOcean Taster 3 im Schlafzimmer und 1 in der Küche. Sie sind für die Beleuchtung, Tv on/off, Sleeptimer und Multiroom zuständig. Die Taster sind mit Einfach-, Doppel- und Langzeitklick belegt. Ich habe bisher nir ein Problem mit dem Doppelklick gehabt, dies konnte ich aber Software Seitig beheben.
Meine Erfahrungen sagen sie sind sehr Zuverlässig, zwar etwas Lauter aber wir haben uns daran gewöhnt. Und sie sind in einer Wohnung zum Nachrüsten sehr empfehlenswert und schnell installiert.
Gruss
Marco
Hallo Marco,
Das freut mich sehr zu hören. Genau das ist auch meine Erwartung daher hoffe ich, dass es noch mehr so positive Beispiele gibt. Ich danke dir sehr für diesen positiven Beitrag und bin gespannt was Stefan bei uns noch zaubert ?.
Grüße
Andrea
Wie Andrea geschrieben hat: wir werden im Selbstversuch unser KNX-System hier und da um ein paar EnOcean-Sensoren erweitern. Wie sich diese im Langzeit-Test bewähren und wie es jetzt in Andreas Bürogebäude weitergeht, lesen Sie hier im Blog.
Am Besten holen Sie sich den kostenlosen Newsletter und verpassen somit die weiteren Beiträge nicht:
https://www.heimautomation-buch.de/newsletter/