Eine Antwort auf die Frage Was kostet KNX ? zu bekommen, ist für den interessierten Bauherren alles andere als einfach. Ich möchte mit diesem Beitrag gerne eine kleine Hilfestellung bieten und ein paar Praxis-Beispiele schildern.
Inhaltsverzeichnis
Was kostet KNX ?
Wenn Sie bereits versucht haben, sich zu diesem Thema zu informieren, kennen Sie bestimmt die beiden leider oft einzigen Antworten:
Fragen Sie Ihren Architekten wird die Antwort vermutlich lauten: „Das weiß ich nicht genau, aber auf jeden Fall recht teuer.“
Die meisten Elektriker, die ich bislang dazu befragt hatte schätzen eine KNX-Installation innerhalb nur eines Atemzugs: „Da müssen Sie mit mindestens 30.000 € rechnen.“
Beide Antworten helfen Ihnen freilich wenig. Andererseits ist eine ausreichend genaue Schätzung auch gar nicht möglich, ohne die wirklichen Anforderungen und Wünsche des Bauherrn zu kennen, idealerweise in Form eines Raumbuchs. Das Problem an der Sache ist: Dieses ist erst das Ergebnis einer vorausgegangenen KNX-Planung.
Kostenschätzung KNX-System
Um dieses Henne-Ei Problem etwas zu umschiffen und trotzdem eine Antwort auf die Frage Was kostet KNX ? zu geben, gehe ich in diesem Beitrag einen anderen Weg und nutze echte Praxis-Beispiele als Referenz.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen einige tatsächlich umgesetzte Bauprojekte und deren Kosten für die KNX-Installation. Diese setzen sich zum größten Teil aus den reinen Komponentenkosten zusammen, enthalten also nicht die Planungskosten, die Mehrarbeiten des Elektrikers und die Kosten für die Programmierung.
Ebenfalls nicht mitgerechnet sind die Kosten für die klassische Elektroinstallation, also Leerrohre, Installationsleitungen, Verteiler-Schrank, Sicherungsautomaten, RCDs, Reihenklemmen, Steckdosen, Antennendosen, Netzwerkdosen, Stromzähler, u.a.
Gebäude | KNX-Ausstattung | Preis |
Modernes EFH in Bayern
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sehr gehobene Ausstattung
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Komponenten: 14.500 € bei sehr viel Eigenleistung |
EFH-Neubau in Bayern
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Mittelklasse-Ausstattung
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Komponenten: 8.200 € bei sehr viel Eigenleistung |
Moderner EFH-Neubau in Österreich
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sehr gehobene Ausstattung
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Komponenten: 12.400 € bei viel Eigenleistung |
EFH-Neubau in Niedersachsen
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gehobene Ausstattung
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Komponenten: 11.450 € |
Die Kosten hängen u.a. auch spürbar mit der Wahl der Raumcontroller zusammen. Die oben stehenden Beispiele gehen von bewährten Mittelklasse Komponenten die bei unter 250 € pro Raumcontroller liegen. Wie fast immer gilt aber auch hier: Für Design-Modelle gibt es kaum eine Obergrenze, so dass besonders ausgefallene Bedien-Komponenten auch mal 400 € oder gar 700 € kosten können.
Zu den aufgeführten Preisen gilt es noch zu sagen: Es handelt sich um Preise von Online-Shops, Stand 1.Halbjahr 2016. Sie gelten dann, wenn Sie die Komponenten selbst beschaffen können. Aufschläge durch den Elektroinstallation (Gewährleistung, Einbau, …) sind nicht berücksichtigt.
Einsparpotential durch optionale Komponenten
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, optionale Komponenten erst später zu beschaffen und zu montieren. Voraussetzung dazu ist lediglich, dass Sie sie bereits in der Planung berücksichtig haben. Zusätzliche CO2-Sensoren oder Präsenzmelder sind gute Beispiele. Eine reservierte UP-Installationsdose mit KNX-Leitung reicht bereits aus und Sie können Ihr KNX-System ohne jegliche „Schmutz-„Arbeiten erweitern. Das schont das Basis-Budget und gibt trotzdem die Sicherheit, zusätzliche Fähigkeiten nachzurüsten.
Im Verteiler-Schrank ist es sogar noch einfacher. Genügend Platz vorausgesetzt, ist beispielsweise ein zusätzlicher KNX-Dimmaktor (wie der Gira 217400 Universal Dimmaktor 4-fach 4 x 250 W) schnell und unproblematisch nachgerüstet.
Sie sollten, nach abgeschlossener Planung für Ihr KNX-System mindestens noch 30 % Platzreserve für spätere Erweiterungen besitzen.
An welcher Stelle sparen Sie durch KNX?
Auf der Gegenseite dürfen Sie von den Kosten für die KNX-Anlage wieder einiges subtrahieren. Bei einem gut geplanten KNX-System, das alle Gewerke umfasst und vernetzt, benötigen Sie nämlich nicht mehr:
- Bedienelemente für Beleuchtungssteuerung
- Bedien- und Anzeigenelemente für Beschattung
- Geräte für Steuerung der Beschattung
- Bedienelemente für Heizung und Temperaturregelung
- Steuerung der Stellantriebe am Heizkreisverteiler
- Sensorik für Jalousien
- Relais, Stromstoßschalter etc. für z.B. Netzfreischaltung
- Der Einsatz von KNX-Tastsensoren macht viele konventionelle Schalter und Taster überflüssig
Zudem erhalten Sie mit Fensterkontakten, KNX-Binäreingängen und KNX-Präsenzmeldern sozusagen eine kostenlose Alarmanlage, die zwar keine VdS-Zertifizierung besitzt, aber trotzdem für erhöhte Sicherheit sorgt.
Fazit: Was kostet KNX ?
Sie haben mit oben stehender Tabelle einen guten Anhaltspunkt für die Hardwarekosten eines KNX-Systems bekommen. Durch den Einsatz der intelligenten Gebäudetechnik können Sie auf die meisten zusätzlichen Steuerungen, die bei einer konventionellen Elektrik notwendig wären, verzichten, bei gleichzeitiger Erhöhung des Wohnkomforts. Zudem sind viele gehobene Ansprüche an die Gebäudetechnik mit einer klassischen Installation gar nicht möglich, oder nur deutlich teurer als mit KNX.
Was stets gilt ist folgendes: Je komplexer die Haustechnik wird, desto geringer wird der Kostenunterschied zwischen einer konventionellen Installation und einer modernen KNX-Installation. Der Unterschied reduziert sich zusätzlich, je mehr Gewerke in das KNX-System eingebunden werden.
Smart Home Planungs-Service
Eine gute KNX-Planung hilft Ihnen außerdem, die Kosten möglichst überschaubar zu halten. Informieren Sie sich hier.
Jede Menge Tipps zur richtigen Planung und Einsparmöglichkeiten bei einer KNX-Installation finden Sie natürlich im großen Smart Home Kompendium.
Das Budget für KNX
Mit einer soliden Baufinanzierung und den aktuell unschlagbar günstigen Konditionen muss Ihr eigenes KNX-System bzw. Ihr eigenes SmartHome kein Traum bleiben. Ich habe für mein eigenes Vorhaben ebenfalls den Service von Interhyp in Anspruch genommen und damit einfach und bequem den besten Zinssatz erhalten. Ich kann Ihnen den kostenlosen Service uneingeschränkt empfehlen: